Freitag, 17. Oktober 2014

"Ruhet in Frieden - A Walk Among the Tombstones" [USA 2014]


[...] Liam Neeson spielt ihn inzwischen aus dem Stegreif, den vereinsamten, fatalistischen Rachekumpel, der es faustdick hinter den Ohren hat. Matt Scudder ist insofern ein Ergänzungsglied, er entwirrt auf seine Weise den ihm unter der Hand aufgetragenen Fall. Eine Rolle, wie gemacht für Liam Neeson: wehmütig, abgeklärt, frei. Neesons schroffes Charisma dient als identifikationsfördernde Brücke, damit es kriselt, aber auch menschelt. Und das, obwohl Scudder erst redet, wenn er reden muss. Genuscheltes, Borstiges. Scott Frank lenkt diesen nachtschwarzen Ausnahmerechercheur durch einen postmodernen Film noir, rigoros beeinflusst von allen Philip-Marlowe- und Sam-Spade-Filmen dieser Filmwelt. Aber keine stechende Extravaganz gestattet "Ruhet in Frieden – A Walk Among the Tombstones", ein Zitat nach dem anderen abzufeuern, sondern, im Rahmen seiner filmischen Möglichkeiten, geerdet und filigran die Direktheit zu wählen. [...] 


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