Freitag, 3. April 2015

"Superman" [USA 1978; Director's Cut]


[...] Was "Superman" so schön macht, liegt folgerichtig im Fiktionalen und Erfinderischen einer weitgehend heilen Welt begraben. Jahrzehnte vor Christopher Nolans im stählernen Realismus verwurzelten "Batman"-Adaptionen war Richard Donner nicht daran interessiert, den stahlorganischen, mit unmenschlichen Kräften ausgestatteten Idealisten zwingend dem tagesaktuellen Diskurs zu verschreiben. Donner stellt Superman in eine Welt neben der unsrigen, die charmant ihren Abläufen nachgeht und doch einen Retter braucht; eine Welt, die sympathisch ist, ohne verunreinigt zu sein, weil sie frei erscheint. Metropolis würde sich nie darum kümmern, ob Superman bestehende Regeln verletzt und dabei seiner eigenen Definition der Selbstjustiz frönt. Eine naive Comicverfilmung geht auf das Konto Donners, nach der man sich schlicht erweckt fühlt, ein Abenteuer, ein Abtauchen in andere Gesetzmäßigkeiten, zweieinhalb Stunden Wolkenfliegerei. [...]


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